AWO-Kindergarten - Schwerpunkte des Kindergartenalltags

Das Spiel als die dem Kind entsprechende Tätigkeit (und die kindliche Form der "Arbeit") dient unter anderem als Instrument zur Erreichung der Entwicklungsziele. Wir bieten den Kindern Zeit, Raum und verschiedenste Materialien um eigene Ideen zu gestalten und so Spaß am Entdecken und Lernen zu entfalten. 

 

Wir wollen uns jedoch von einer "Beschäftigungspädagogik" abgrenzen, die Kinder sollen zunehmend eigeninitiativ werden und nicht permanent von uns beschäftigt werden. Auch sehen wir uns nicht als Übergansphase und Vorbereitung auf die Schule. Wir fördern die Kinder auf eine altersgemäße, spielerische Art.

 

Die Rolle der Betreuungspersonen wird besonders im Freispiel deutlich. Im Spannungsfeld zwischen Förderung und Individualität und Hinführen zur Gemeinschaft sind alle Aktivitäten eingebunden. z.B. beobachten die Betreuerinnen (Erzieherin, Kinderpflegerin, Praktikantin) Entwicklung und Spiel der Kinder, helfen Kontakte zu anderen herzustellen, Konflikte zu formulieren und auszutragen, nach Lösungen zu suchen, erarbeiten gemeinsam mit den Kindern Regeln und achten auf die Einhaltung, stellen Raum und Material für kreatives Gestalten bereit etc. Vor allem aber wirken Sie durch ihre Vorbildfunktion im Umgang miteinander, bei Konflikten etc. Eine positive emotionale Beziehung ist die Voraussetzung dafür, die gesetzten Ziele umsetzen zu können.

 

Wichtig ist uns eine Förderung ohne Überforderung. Aufgrund der Beobachtung der zunehmenden Sprachauffälligkeiten und Legastheniefälle der letzten Jahre beschlossen wir, in Haus und Wald ein spielerisches Programm zur Sprachförderung anzubieten. Es dient der Förderung der phonologischen Bewusstheit, indem der Umgang mit Reimen, Worten, Silben und Lauten systematisch geübt wird. Des Weiteren bieten wir Experimente und einfache Zahlenübungen an, um den Kindern den Übergang in die Schule zu erleichtern. Dies geschieht nicht, indem wir Unterrichtsstoff vorweg nehmen, sondern in dem wir das Interesse der Kinder nutzen und ihnen Inhalte altersgemäß näher bringen, auf eine kindgemäße, spielerische Art ohne Zwang und Drill!

 

Der Kindergarten arbeitet nach dem situationsorientierten Ansatz, d. h. die ausgewählten Themen und Projekte werden nicht von den Erzieherinnen "künstlich" durch Rahmenpläne vorgegeben sondern ergeben sich nach ausführlicher Beobachtung der Gruppe aus der Lebenssituation der Gruppenmitglieder und deren Erlebnissen. Denn nur, was ein Kind interessiert und fesselt kann es gut aufnehmen und verinnerlichen!

 

"Wenn ein Kind seinen angeborenen Sinn für Wunder lebendig halten soll…
braucht es die Gesellschaft wenigstens eines Erwachsenen, dem es sich mitteilen kann, der mit dem Kind zusammen die Freude, die Aufregung und das Wunderbare der Welt, in der wir leben, wieder entdeckt."

Rachel Carson

"Wenn du mit anderen ein Schiff bauen willst, so beginne nicht, mit ihnen Holz zu sammeln, sondern wecke in ihnen die Sehnsucht nach dem großen, weiten Meer".

 (Antoine de Saint - Exupery)